Besuch

Ein gedeckter Tisch

Ungerechtigkeit,

Ausweglosigkeit,

Machtlosigkeit,

Ignoranz,

sie und ihre Schwestern und Brüder

spielen ihre Bälle in mein Leben.

Mit ungeheurer Selbstverständlichkeit

setzen sie sich an meinen Tisch.

Ihr Schmerzbringer!

Geht!

Verzieht euch!

Und ich mache mich zu,

beginne sie zu hassen,

will die Macht über sie gewinnen.

Und so füttere ich sie

ohne es zu merken.

Schaffe ihnen viel Leckeres auf den Tisch.

Und sie futtern sich

rund und dick

und sie nehmen

immer mehr ein von mir.

Sie füllen mich aus,

weil ich sie fülle.

Neue Strategie:

Ich lade noch mehr Gäste ein.

Gäste, die mir gut tun.

Dankbarkeit,

Aufmerksamkeit,

Wertschätzung,

Liebe

mit all ihren Geschwistern.

Dann sehe ich sie alle

an meinem Tisch

und wie sie sich in die Augen schauen

und sich irgendwie verstehen,

zusammengehören,

voneinander wissen.

Und irgendwann

begreife ich, dass sie alle

den gleichen Namen tragen.

LEBENDIG

Image Credits: Kevin Schmid


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