-
ungemütlich
Ungemütlich wird es draußen. Kühl und nass spiegelt mir der Herbst, wie es immer wieder in mir fragt und drückt und quengelt. Wie es mir immer wieder keine Ruhe lässt, bis ich weiß, was jetzt richtig ist. Bis ich weiß und mit neuer Ruhe ganz gemütlich weitergehen kann.
-
Spinnen
Wie die Weiber in alten Zeiten am Rad die Fäden gesponnen haben, so spinne ich heute und morgen und ab dann jeden Tag meinen Kopf voll mit so vielen bunten Fäden, dass ich sie selber nicht mehr zählen kann. Wenn die Leute dann sagen „Die spinnt doch!“ hat es sich gelohnt!
-
Seele
Meine Seele will baden Meine Seele will ruhen Meine Seele will ankommen Meine Seele will schaukeln Meine Seele will sicher sein Meine Seele will Meine Seele muss ertragen Meine Seele muss sortieren Meine Seele muss stark sein Meine Seele muss sich arrangieren Meine Seele muss tragen Meine Seele muss Ist das meine Seele? Meine Seele…
-
innehalten
Manchmal muss ich anhalten. Bleibe stehen, weil ich sonst hinausfalle. Weil ich sonst hinausfalle aus dem Rad, das sich immer weiter dreht. In der Mitte kann ich bei mir sein. Innehalten in mir. Innehalten und dann wieder hinaustreten und neue Fahrt aufnehmen.
-
Trotz
Ich will trotzig sein! Ich will hoffen trotz dem, was mich dunkel umgibt. Ich will lieben trotz dem, was mich ablehnt. Ich will genießen trotz dem, was mir nicht vergönnt ist. Ich will laut sein trotz dem, was mich verstummen lässt. Ich will mutig sein trotz dem, was mich klein macht. Ich will leben trotz…
-
Trost
Wie eine Wiege bist du. Nimmst mich auf, nimmst mir mein Gewicht, gibst mir Platz. Ich werde schwerelos, weil ich mit dem sein kann, was auf mir lastet. Gemeinsam gehalten.
-
Der wichtigste Mensch
„Der wichtigste Mensch ist der, vor dem du stehst!“ Über diese Liedzeile von Max Prosa denke ich oft nach. Sie spricht gleichzeitig eine Aufforderung an mich und eine Sehnsucht von mir an. So möchte ich gerne sein und vor so jemandem möchte ich gerne stehen. Vielleicht spricht dich der Satz auch an. Hast du Lust…
-
einfach ganz
gott macht keine halben sachen ganz gott ganz mensch ganz eins ganz viel ganz voll ganz leer ganz lebendig ganz tot ganz nah ganz weit einfach ganz
-
meine Melodie
Manchmal schwingt eine Saite in mir, die ich selber nicht spielen kann. Sie spielt eine Melodie, die ich schon immer kannte. Eine Melodie, die mich immer kennen wird. Vom Ursprung bis zum Ende der Zeiten wird sie klingen.